Neuer Hochleistungsdämmputz an der Empa entwickelt
Aerogel-Dämmputz isoliert historische Bauten einfach und
wirksam
18.11.2010 | PETER MERZ
Empa-Forscher haben einen Hochleistungsdämmputz entwickelt, der dank so genannter Aerogele dreimal besser isoliert als ein herkömmlicher Dämmputz. Der neue Verputz bietet eine elegante Möglichkeit, historische Bauten energetisch zu sanieren, ohne deren Erscheinungsbild zu verändern.
Historische Bauten bei einer Renovation wirkungsvoll, aber dennoch
«elegant» zu dämmen, stellt Sanierer häufig
vor Probleme. Bis heute gibt es keine Lösung, die sowohl
technisch als auch optisch zufriedenstellt. Forscher der
Empa-Abteilung «Bautechnologien» haben nun zusammen mit
einem führenden Putzhersteller einen aerogelbasierten
Hochleistungsdämmputz entwickelt, der nächstes Jahr
erstmals in Feldversuchen getestet wird und 2013 auf den Markt
kommen soll. Dieser Putz ist ideal für alte Gebäude, da
er historischen Baumaterialien aufgrund seiner mineralischen Basis
optisch und verarbeitungstechnisch sehr nahe kommt. Er lässt
sich sowohl für Innen- als auch für Aussenrenovationen
einsetzen.
Das
«Geheimnis» des neuartigen Dämmputzes ist ein so
genanntes Aerogel. Dieses Material weist Poren in
Nanometergrösse auf und enthält zu 90 bis 98 Prozent
Luft. Die winzigen Luftporen machen Aerogele zu einem
hervorragenden Bestandteil des neuen Isolationsmaterials, dessen
Wärmeleitfähigkeit von weniger als 30 mW/m•K zwei-
bis dreimal niedriger ist als die Wärmeleitfähigkeit
üblicher Verputze.
Der neue
Dämmputz wird einfach mit der Verputzmaschine aufgespritzt; im
Bild ein Block des Materials.
Ein
weiterer Vorteil besteht in der Fähigkeit, gleichzeitig
wasserdampfdurchlässig und wasserabweisend zu wirken. Der neue
Dämmputz lässt deutlich mehr Wasserdampf durch als
herkömmlicher Putz, ohne dass er selbst nass wird.
Mit-Entwickler Thomas Stahl erklärt: «Durch die
poröse Struktur des Aerogels ist der Verputz zwar für
Wassermoleküle durchlässig – für makroskopische
Wassertropfen sind die Nano-Poren jedoch viel zu fein.».
Erste
Gebäude sollen ab Mitte 2012 versuchsmässig verputzt
werden. Die Mehrkosten für dieses innovative Material
gegenüber herkömmlichen Dämmputzen dürften sich
je nach Dicke auf etwa 50 bis 100 Franken pro Quadratmeter
belaufen.
Wir verwenden Cookies, um die Website zu verwalten, die Bewegungen der Nutzer auf der Website zu verfolgen und demografische Informationen über unsere Nutzer als Ganzes zu sammeln. Akzeptieren Sie alle Cookies für die bestmögliche Erfahrung auf unserer Website oder verwalten Sie Ihre Einstellungen.
Besuchen Sie unsere Cookie-Richtlinie